einsam und ver
Der andere Tag stand vor der Tür und der Herbst ist gekommen, aber wer hat mich vergessen? Warum kam sie nicht mit? Waren es die Kopfschmerzen? Sie hatte eine feste Anstellung als […] Mehr lesen
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Und auf wem das Gewicht des Leides und der Sorge lastete, ohne daß eine Hand sich helfend ihm entgegenstreckte, der weiß, wie köstlich die Liebe ist, nach der er sich vergebens sehnte. Und doch ist mein ganzes Herz erfüllt von dem, was ich nicht fand, von jener Liebe, die den Sohn des Vaters auf die Erde trieb, um ihr die frohe Botschaft zu verkünden, daß alle Menschen Brüder sind und Kinder eines Vaters. Und wie der Heiland aus den Höhen, wohin kein Sterblicher dringen kann, auf die kleine Erde herniederstieg, so gehen nun seine Boten hinaus in alle Welt, um das Evangelium der Liebe zu verkündigen allen, die noch in Finsternis wandeln. Das sind die Emire des Christentums, die Helden des Glaubens, die Meleks der Barmherzigkeit. Aber nicht alle lehren das, was du jetzt gesprochen hast. Es giebt Sendlinge, die die Boten des echten Glaubens verfolgen. Siehe dieses Land an, über dem jetzt die Sonne leuchtet. Dieselbe Sonne hat Tausende hier sterben sehen, und derselbe Fluß, den du hier vor uns erblickst, hat Hunderte von Leichen mit sich fortgerissen. Und warum? Frage die Emire des Glaubens, die dort hinter den Bergen von Karitha und Tura Schina wohnten; frage die Scheiks der christlichen Fürsten, die bei den Statthaltern des Sultans waren und dies alles ruhig geschehen ließen! Hat nicht jeder christliche Sultan und Schah das Recht und die Pflicht, die Christen zu schützen, sie mögen sich befinden, wo es nur immer sei? Ich habe heut um Mitternacht die Christen dieses Thales vom Tode errettet, ich, das Weib; warum haben diese Emire weniger Macht als ich? Einst war ich Meleka; jetzt bin ich nur ein altes Weib; aber dennoch hören Türken, Kurden und Chaldani meine Stimme. Auch ich habe heut um Mitternacht das Christentum verkündet, aber nicht das Christentum des Wortes, über dessen Sinn die Abgefallenen streiten, sondern das Christentum der That, daran niemand zweifeln kann. Züchtigt die Bösen, und sie werden es euch später danken, während die Guten, die sich nach Erlösung sehnen, euer Nahen mit Freudigkeit begrüßen werden. Sendet nicht Boten, die wie einzelne Funken im Meere verlöschen, sondern sendet Männer, vor denen sich der Unterdrücker fürchtet; dann werden die Berge jauchzen und die Thäler jubilieren; das Land wird Segen bringen zu jeder Zeit, und es wird das Wort von einem Hirten und einer Herde sich erfüllen. Hat nicht dieser eine Hirt bereits seinen Statthalter auf Erden? Warum wendet ihr selbst euch von ihm weg? Kehrt zu ihm zurück; dann seid ihr einig, und die Macht dessen, der euch sendet, wird die Erde zu dem Belad el Kuds *) machen, in dem Milch und Honig fließt! Sie hatte während ihrer Rede sich erhoben. Ihre vorher gebeugte Gestalt stand aufrecht vor mir; in ihren *) Heiligen Lande. erstorbenen Zügen zeigte sich plötzliches Leben; ihre tief eingesunkenen Augen leuchteten vor Begeisterung, und ihre Stimme erscholl laut und voll, als ob sie zu Tausenden rede. Es war ein Augenblick, den ich nie vergessen werde. Jetzt hielt sie erschöpft inne und setzte sich wieder nieder. Diese Frau mußte viel gesehen und gehört, viel gefühlt und gedacht, vielleicht auch gar manches gelesen haben. Was sollte ich ihr antworten? Marah Durimeh, tadelst du auch mich? fragte ich sie. Dich? Warum meinst du das? Weil ich auch ein Bote bin. Du?! Wer hat dich gesandt? Niemand. Ich komme selbst. Um zu lehren? Nein, und doch auch ja.
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Aber und dabei gab ich Halef, der mich sofort verstand, einen Wink aber siehst du diesen Mann? Er ist mein Diener; er hat die Büchse in der Hand und zielt auf dich. Sobald sich eine einzige Waffe gegen mich erhebt, erschießt er dich, Miralai, und dann werde ich grad so sagen […]
Am nächsten morgen wachte Merian erst auf als Bertard mit einer großen Pfanne hereinkam und dann mit einem Löffel darauf schlug. Es war ein ohrenbetäubender Lärm und Merian stand wiederwillig auf. Sein Zimmer war zwar nicht groß, aber es war sauber von Dreck und […]